Gestrandete Möwe zur Mittsommernacht in Tversted Keine 100 Meter vom Scheiterhaufen entfernt bewegte sich in der Brandung ein hilflos flatterndes und humpelndes Etwas.
Neugierig ging ich hin und sah einen Vogel, Anne hatte mich später gefragt, ob ich keine Angst Nein, daran hatte ich nun wirklich nicht gedacht. Weil ich den durchnäßten und unterkühlten Vogel am Feuer nicht seinem Schicksal überlassen wollte, hob ich ihn auf,
nahm ihn unter den Arm
und machte mir auf dem Weg zum Haus Gedanken, wo ich ihn wohl lassen könnte.
In der Ferienwohnung würde das wohl nicht gut gehen!. Außerdem war da ja auch noch Toby, unser Hund. Am Haus angekommen klopfte ich mit der Möwe unter dem Arm an die Tür "Ich kann sie doch nicht sterben lassen", rechtfertigte ich mich, noch ehe sie auch nur ein Wort heraus bringen konnte. Wir wurden uns aber schnell einig, dass die Möwe über Nacht zum Trocknen in die Abstellkammer darf. Dort legte Edel ein großes weiches Handtuch auf den Boden und stellte Wasser und Brot dazu. Nun hofften wir, dass sie es überleben würde und am nächsten Morgen in Freiheit davon fliegen könne. Am Morgen öffneten wir die Tür, und die Möwe watschelte trocken und einigermaßen gekräftigt aus der Kammer. Sie hielt sich noch kurze Zeit auf dem Grundstück auf, um dann zunächst auf den Lattenzaun zu hüpfen, wo sie sich wohl orientierte und flog dann ein wenig unbeholfen entlang der Straße in Richtung Nordsee. Ein Seevogel kennt sicher den kürzesten Weg zum Meer. Immer dem Wind und der salzigenLuft entgegen! Alles Gute, liebe Möwe |
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